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Ein Besitzer eines Notebooks vom Typ HP Pavilion dv9000 meldete sich bei mir und fragte nach Hilfe: Er könne Windows nicht mehr starten, stattdessen erscheine die Meldung, dass die Festplatte überprüft werden müsse. Lasse er dies zu, beginne die Festplattenüberprüfung, bliebe jedoch kurz darauf stehen, worauf stundenlang nichts mehr geschehe. Breche er die Festplattenüberprüfung ab, erscheine kurz darauf eine Meldung mit weisser Schrift auf blauem Grund:
STOP: c0000218 {Registrierungsdatei fehlgeschlagen} Die Registrierung konnte die Struktur(datei): \SystemRoot\System32\Config\SOFTWARE oder ihr Protokoll oder ihre Alternative nicht laden
Rasch war diese Beobachtung reproduziert und nach einer kurzen Suche fand ich den Microsoft KB-Artikel 307545, der genau diese Meldung beschreibt. „Das Problem scheint bekannt, die Reparaturanleitung ist in der Microsoft Knowledge Base zu finden“, sagte ich, „also nix wie los!“
Die vom Benutzer mitgelieferte Windows-CD wurde eingelegt, von dieser gebootet und bei der entsprechenden Dialogmeldung mit „R“ die Wiederherstellungskonsole gestartet. Aber oha:
Es konnten keine installierten Festplattenlaufwerke gefunden werden.
Stellen Sie sicher, dass alle Festplattenlaufwerke eingeschaltet und richtig mit dem Computer verbunden sind, und dass alle Hardwareeinstellungen für die Festplatten korrekt sind. Hierzu können Sie beispielsweise ein Diagnose- oder Installationsprogramm des Herstellers ausführen.
Die Installation kann nicht fortgesetzt werden. Drücken Sie die F3-Taste, um die Installation abzubrechen.
Hoppla! Ist die Festplatte derart komplett hinüber, dass sie nicht einmal gefunden wird? Nein, da es sich um ein HP Pavillion dv9000 (genauer gesagt das Modell „dv9097ea“) handelt, sind darin SATA-Disken eingebaut. Und mit SATA-Disken kann die Installationsroutine von XP von Haus aus nicht umgehen, weshalb eine entsprechende Treiberdiskette benötigt wird. Und genau diese war natürlich nicht vorhanden…
Also war ein Besuch auf der Homepage von Hewlett-Packard fällig, wo ich nach dem passenden Treiber suchte: Aber nix da, das Modell „dv9097ea“ ist unbekannt: „Wir konnten Ihr Produkt nicht finden“. Doch nach einem expliziten Wechsel zur Homepage „Schweiz – Deutsch“ von HP konnte dann das fragliche Gerät tatsächlich lokalisiert werden und der passende Treiber „für den „Intel SATA AHCI-Controller“ lokalisiert werden. Flugs lud ich auf meinem Desktopsystem, das unter Windows Vista läuft, das Treiberpaket „sp32478.exe“ herunter, kramte mein altes USB-Floppy hervor und suchte nach einer leeren Diskette.
Das Treiberpaket wurde entpackt und die Generierung der Treiberdiskette gestartet. Doch kurz darauf durfte ich auf meinem Vista-System eine weitere Fehlermeldung bestaunen:
„Windows Error N.5Â Zugriff verweigert“.
Nach einer längeren Suche fand ich in einem Forum folgenden Hinweis:
When you load up the WinImage file (the exe for creating disk image) make sure you run it without having a floppy in the drive. It will search, and come back with floppy not found. Now insert the floppy disk, and click retry. And voila, it writes the image to the disk!!!!
Tatsächlich: Auch wenn dieser Tipp ziemlich auf den ersten Blick ziemlich abstrus erschien, klappte auf diesem Weg die Erstellung der Diskette. Allerdings nicht im ersten Versuch, denn ich musste ziemlich suchen, bis ich in meinem Fundus noch eine Diskette fand, auf welche sich das Image tatsächlich extrahieren liess. Tja, „neue 3.5-Zoll-Disketten“ ist nichts, was bei mir noch im Dutzendpack herumliegen würde…
Nun ging es also zurück ans Notebook, diesmal bewaffnet mit USB-Floppy und passender Diskette. Auf diese Weise bekam ich nun den benötigten SATA-Treiber eingebunden und konnte nun auf dem Gerät die Wiederherstellungskonsole starten. Und schon stand ich vor der nächste Hürde: „Wie lautet das Administrator-Passwort“?
Rasch waren drei Fehlversuche erreicht und das Gerät startete neu. Nach einigen weiteren, zeitaufwendigen Extrarunden stellte sich dann heraus, dass das Administrator-Passwort schon dasjenige war, welches der Benutzer ursprünglich vermutete, allerdings war dessen Aussage „besteht nur aus Kleinbuchstaben“ ziemlich falsch.
Endlich konnte ich also loslegen und führte die Befehle aus, die im Microsoft KB-Artikel 307545 im Abschnitt 1 unter Punkt 5 dokumentiert sind. Funktionierte fast alles bestens, doch beim allerletzten Befehl brach der Kopiervorgang der Datei „C:\windows\repair\default“ mit einer Fehlermeldung ab. Tja, aber glücklicherweise wurde ja mit dem ersten Set von Befehlen ein Backup der Dateien erstellt, welches ich dann sofort zurückkopierte.
Aber da war ich wieder am Anfang angelangt: Beim Startversuch wurde die Festplattenüberprüfung gestartet, welche weiterhin kurz nach dem Start hängenblieb. Brach man diese ab, wurde man sogleich mit einem Bluescreen bestraft. Aber immerhin wusste ich nun, dass ich drei Sätze der Registrierungsdateien hatte: Die defekten Registrierungsdateien in „C:\windows\system32\config“, die unbrauchbaren in „C:\windows\repair“ und eine Kopie der defekten in „C:\Windows\tmp“. Was nun?
Ich startete wieder die Wiederherstellungskonsole und versuchte, dort „chkdsk.exe“ auszuführen, doch auch in der Wiederherstellungskonsole blieb chkdsk bei 26% hängen und machte nicht mehr weiter. Also versuchte ich es mit einer Reparaturinstallation. Diese startete problemlos, bis zum Punkt „Festplatte wird überprüft“. Dass diese Prüfung bei 26% hängenblieb, und die Reparaturinstallation nicht mehr weitermachen wollte, wunderte mich schon fast nicht mehr.
Tja, da war ich ziemlich ratlos. Die Anleitung im Microsoft-KB-Artikel war nicht umsetzbar, chkdsk.exe blieb andauernd hängen, die Reparaturinstallation funktionierte auch nicht. Was konnte ich noch tun? War wirklich die Festplatte hinüber?
Mehr zufällig schaute ich mal noch in den BIOS-Einstellungen herum und entdeckte da die Option „Native SATA-Support“, die auf „enabled“ stand. So änderte ich diese auf „disabled“ und startete das Gerät neu. Wiederum wurde beim Starten von Windows die Festplattenüberprüfung angemahnt, und – siehe da! – diese blieb nicht mehr hängen. Unzählige Meldungen der Art „Fehler im Index … der Datei … werden berichtigt“ und weitere Meldungen ratterten vorüber, dann war die Festplattenprüfung abgeschlossen, Windows startete durch und…
… die nächste Fehlermeldung war auf dem Bildschirm zu lesen:
Lsass.exe: „Einem Dienst oder einer Funktion wurde ein ungültiger Parameter übergeben“.
Die Recherche förderte einzig zu Tage, dass man sich doch bitte schön an den eingangs zitierten Microsoft KB-Artikel 307545 halten solle. Einfach die fünf Registrierungsdateien wieder aus dem Repair-Verzeichnis ins Config-Verzeichnis kopieren, dann würde es schon wieder gehen. Tat es aber im vorliegenden Falle nicht, denn egal wieviele Male die Dateien noch kopierte: Auch mit frisch aus dem Repair-Verzeichnis kopierten Dateien gabs erneut den LSASS-Fehler, diejenigen im TMP-Verzeichnis waren von Anfang an defekt und weitere Kopien gabs schlicht und einfach nicht.
Hier war nun das Ende der Fahnenstange erreicht, denn diese Lsass-Fehlermeldung tauchte nun auf, egal was ich versuchte: Normaler Windows-Start, Start im abgesicherten Modus, Start im abgesicherten Modus (nur Eingabeaufforderung). Selbst beim Versuch, eine Reparaturinstallation durchzuführen, tauchte die LSASS-Fehlermeldung nach dem ersten Neustart auf, mit welchem vom textbasierten Setup in die graphische Oberfläche gewechselt wird, worauf die Reparaturinstallation abbrach. Tja: Die weisse Fahne wurde gehisst, eine Neuinstallation war trotz allen Reparaturversuchen fällig!
Fazit:
Manchmal hat man einen Microsoft KB-Artikel vor sich, bei dem man davon ausgeht, dass er exakt zum aktuellen Problem passt:
- Die beschriebene Fehlermeldung passt exakt,
- der Artikel passt zum vorhandenen Betriebssystem,
- die beschriebene Lösung scheint sinnvoll zu sein.
- und Erinnerungen im Hinterkopf lassen vermuten, dass man derartige Probleme doch schon früher mehrfach und erfolgreich auf exakt diese Art und Weise gelöst hat.
Frohen Mutes startet man also mit der Reparatur. Und dann kommt doch alles anders…
Epilog:
Nach einer Neuinstallation von Windows XP habe ich die Festplatte – es handelt sich um eine Western Digital WD3200BEVT (d.h. nicht um die Platte, mit welcher das Notebook von HP ursprünglich ausgeliefert wurde) – mit der Windows-Version der „Western Digital Data LifeGuard Diagnostics“ (die DOS-Version bzw. das bereitgestellte ISO-Image wollten sich auf keine Art und Weise starten lassen) auf vorhandene Probleme untersucht:
Test Option:Â Â Â QUICK TEST
Model Number:Â Â Â WDC WD3200BEVT-00ZAT0
Unit Serial Number:Â Â Â WD-WX80A89X….
Firmware Number:Â Â Â 01.01A01
Capacity:Â Â Â 320.07 GB
SMART Status:Â Â Â PASS
Test Result:Â Â Â FAIL
Test Error Code:Â Â Â 06-Quick Test on drive 1 did not complete! Status code = 07 (Failed read test element), Failure Checkpoint = 97 (Unknown Test) SMART self-test did not complete on drive 1!Test Option:Â Â Â EXTENDED TEST
Model Number:Â Â Â WDC WD3200BEVT-00ZAT0
Unit Serial Number:Â Â Â WD-WX80A89X….
Firmware Number:Â Â Â 01.01A01
Capacity:Â Â Â 320.07 GB
SMART Status:Â Â Â PASS
Test Result:Â Â Â FAIL
Test Error Code:Â Â Â 08-Error was detected while repairing bad sectors.
Diese Testergebnisse sind deutlich genug: Die Festplatte dürfte kaputt sein, ein Austausch ist fällig.
Nachtrag (17.01.2011): Inzwischen habe ich auch eine entsprechende Antwort vom Western Digital Support erhalten: Bei den festgestellten Testergebnissen sei die Festplatte tatsächlich ein Garantiefall und solle über den Verkäufer oder direkt bei WD ausgetauscht werden.