Bereitstellung von Gerätetreibern (Teil 1: Sammeln der Treiber)
Dienstag, 1. Dezember 2009, 18:14
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Wie ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, hat die Installation von Gerätetreibern via „Auto Apply Drivers“ seine Tücken, da irgendwelche unliebsamen Ãœberraschungen nicht ausgeschlossen sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, der muss den Weg über „Apply Driver Package“ wählen.

Ich möchte deshalb mit einer Serie von drei Beiträgen aufzeigen, wie man vorgehen kann, um Gerätetreiber über den Tasksequenz-Schritt „Apply Driver Package“ bereitzustellen. Diese drei Beiträge werden folgende drei Schritte behandeln:

  1. Feststellen und Sammeln der benötigten Gerätetreiber,
  2. Bereitstellung der Gerätetreiber in SCCM in Form von Treiber-Paketen,
  3. Installation der Treiber-Pakete auf die Clients über den Tasksequenz-Schritt „Apply Driver Package“.

Wenn wir ein neues Gerätemodell in den von uns unterstützten Gerätepark aufnehmen wollen, dann versuchen wir zuerst einmal, dieses einfach zu installieren, indem wir unsere „altbewährte“ Tasksequenz auf dem neuen Gerät ausführen, was in den meisten Fällen recht problemlos klappt. Es muss jedoch damit gerechnet werden, dass allenfalls auch das WinPE unter Umständen zusätzliche Treiber benötigt, wenn z.B. die Hardware über sehr spezielle oder komplett neue, noch nicht vom Betriebssystem unterstützte Hardwarekomponenten verfügt; diesen Fall wollen wir in der aktuellen Betrachtung jedoch mal ausschliessen.

Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass in dieser Tasksequenz keinesfalls der Schritt „Auto Apply Drivers“ aktiviert ist, denn wir möchten ja nicht, dass sich das neu in die Gerätepalette aufzunehmende Gerät per Plug-and-Play mit bereits importierten Treibern bedient, sondern wir wollen feststellen, ob (und vor allem welche) Treiber neben den original von Microsoft mit dem Betriebssystem gelieferten Treibern zusätzlich benötigt werden.

Ist die Tasksequenz erstmals durchgelaufen, folgt nach dem Anmelden am System sogleich ein schüchtener Blick in den Geräte-Manager. Sind dort keine Fragezeichen zu sehen und es funktionieren bereits alle Geräte einwandfrei, sind wir schon fertig, da in diesem Fall keine zusätzlichen Treiber benötigt werden. Ansonsten geht die Suche nach zusätzlichen Treibern für die unbekannten Geräte los, zudem dürfte es durchaus gewünscht sein, allfällige Standard-Treiber (Stichwort „Standard-VGA-Grafikkarte“) durch spezialisierte, leistungsfähigere Treiber (Stichwort „Aero“) zu ersetzen.

Mein erster Schritt führt mich zumeist zu Windows Update, welches ich nach Updates suchen lasse. Aber Achtung: Ich lasse mir von Windows Update nur anzeigen, welche Treiber über Windows Update zur Verfügung stehen würden. Doch installieren lasse ich diese keinesfalls, schliesslich will ich diese nicht nur auf diesem Gerät installieren, sondern in einem Treiberpaket über SCCM bereitstellen.

Dafür bietet sich der Microsoft Update Katalog an. Nach der Installation des benötigten ActiveX-Steuerelementes kann im Katalog nach den entsprechenden Updates gesucht werden, welche von Windows Update angeboten werden. Diese können dann in Form einer Cab-Datei heruntergeladen werden, welche z.B. mit 7-zip entpackt werden kann.

Nun versuche ich als nächstes, den heruntergeladenen Treiber zu installieren. Dazu wähle ich die Variante mit manueller Suche resp. Installation des Treibers und weise dabei den Assistenten an, in dem soeben ausgepackten Treiberordner nach einem passenden Treiber zu suchen.

Hat die Installation des Treibers wunschgemäss geklappt, verschiebe ich den Ordner mit dem ausgepackten Treiber in einen Sammelordner (bei mir normalerweise C:\Drivers) für die nachfolgende Bereitstellung in SCCM. Schliesslich wissen wir ja inzwischen, dass dies der passende Treiber ist.

Wenn Microsoft nicht alle benötigten Treiber bereithält, geht die Suche auf der Herstellerseite weiter, bis alle benötigten und passenden Treiber beisammen sind. Dabei versuche ich immer, allfälligen Wartungsapplikationen der Hersteller aus dem Weg zu gehen und mir die benötigten Treiber manuell zu organisieren.

Auf diese Weise sammeln sich in C:\Drivers mit der Zeit alle benötigten Treiber, die wir dann in einem Rutsch bequem in SCCM importieren können. Aber das soll ja das Thema des nächsten Beitrages sein.